Dreiundzwanzig, vierundzwanzig, fünfundzwanzig …

In einem verschlafenen Painters Mill im Staate Ohio wird in einer eisigen Winternacht die verstümmelte Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie trägt das Markenzeichen des sogenannten „Schlächters“: eingeritzte römische Ziffern. Zwei Jahrzehnte war der Killer nicht mehr aktiv. Kate Burkholder, seit kurzem Polizeichefin vor Ort, ist schockiert – schließlich ist ihr bisheriges Leben von einem Trauma beherrscht: Mit 14 hat sie eigenhändig den „Schlächter“ erschossen – dachte sie zumindest.

Natürlich bleibt es nicht bei dieser einen Frauenleiche, denn Castillos „Die Zahlen der Toten“  ist ein beinah anrührend altmodischer Serienkillerroman mit Whodunit-Anteilen. Einen Schuss Exotik gibt es durch Abstecher in die Welt der Amischen.

Alles in allem ist die Geschichte handwerklich solide konzipiert, die unterschiedlichen Stränge sind sauber verknüpft, die Figuren recht ansprechend gezeichnet. Das Böse bleibt allerdings reichlich blass. Und bei der Erklärung, warum denn jemand so etwas macht – Frauen foltern, vergewaltigen und ermorden -, reicht es gerade mal für ein Schulterzucken. Nicht unspannend, aber kaum überraschend.

Kirsten Reimers

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Linda Castillo: Die Zahlen der Toten
Aus dem Englischen von Helga Augustin
Fischer 2010
Tb, 430 Seiten, 8,95 Euro
ISBN 978-3-596-18440-8
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Diese Besprechung ist zuerst erschienen im CrimeMag