Zwischen Ganghofer und Sergio Leone

Außerdem gibt es auf den Internetseiten des Hessischen Rundfunks – ebenfalls im Buchmessen-Special – ein Interview mit Thomas Willmann über dessen Roman »Das finstere Tal«, und zwar hier (einfach draufklicken).

 

Zum Bestellen bei eBook.de einfach auf den Titel klicken:

Thomas Willmann: Das finstere Tal
Roman
Liebeskind 2010
geb., 315 Seiten, 19,80 Euro
ISBN: 978-3-935890-71-7
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Sonnendurchflutete Abgründe

Im Rahmen des Buchmessen-Specials des Hessischen Rundfunks ist eine Rezension von Stuart MacBride »Blinde Zeugen« erschienen – und zwar hier (einfach draufklicken).

 

Stuart MacBride: Blinde Zeugen
Aus dem Englischen von Andreas Jäger
Manhattan 2010
Tb, 606 Seiten, 14,99 Euro
ISBN 978-3-442-54683-1
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Wenn niemand einem glaubt …

Erbkrankheiten, Genforschung, Designerbabys und Identitätssuche

Berlin 1978: Als Carla nach einer Woche endlich ihre Tochter wiedersehen darf, kann sie es nicht fassen: Das Baby, von dem alle behaupten, es sei ihre sechs Monate alte Tochter ist nicht ihr Kind! Doch niemand glaubt ihr, nicht einmal ihr Mann, immerhin der Kindsvater. Stimmt es, was alle behaupten, ist Carla psychisch krank? Will sie nicht wahrhaben, dass ihr Kind unheilbar krank ist? Weist sie ihre eigene Tochter wegen eines schweren genetischen Defekts von sich?

Edinburgh heute: Fiona erwacht in ihrer Badewanne. Kerzen stehen auf dem Wannenrand, überall sind rote Rosenblätter verstreut. Das Badewasser färbt sich langsam rot vom Blut, das aus ihren aufgeschnittenen Pulsadern rinnt. Gerade noch rechtzeitig schafft sie es, den Notruf zu wählen. Niemand glaubt ihr, dass sie sich nicht hat umbringen wollen. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass sie das versuchte. Doch Fiona ist überzeugt: Jemand wollte sie ermorden.

Untergründige Atmosphäre der Unsicherheit

Zwei Frauen, zwei Alpträume. Zoë Beck erzählt ihren Psychothriller auf zwei Ebenen: In der Vergangenheit setzt Carla alles daran, ihre verschwundene Tochter wiederzufinden, in der Gegenwart versucht Fiona herauszubekommen, was tatsächlich geschehen ist. Die Autorin schafft es, diese beiden Erzählstränge so gelungen miteinander zu verweben und weitere Linien so geschickt einzuflechten, dass lange Zeit nicht klar ist, wie alles zusammenhängt.

Die Figuren sind sehr glaubhaft und lebendig gezeichnet und obendrein mit ausreichend Macken und Ängsten versehen. Dadurch entsteht eine untergründige Atmosphäre der Unsicherheit, denn über weite Strecken bleibt es undurchsichtig, ob es sich nicht doch um die Hirngespinste zweier überspannter Frauen handelt. Ein guter Schuss Selbstironie verleiht dem gesamten Buch eine angenehme Leichtigkeit und unterstreicht die stets vorhandene Spannung.

Zoë Beck, das ist ein offenes Geheimnis, ist Henrike Heiland, die schon mehrere Krimis geschrieben hat. »Das alte Kind« ist der zweite Psychothriller, den sie unter ihrem Pseudonym veröffentlicht.

Kirsten Reimers

Zoë Beck: Das alte Kind
Bastei Lübbe 2010
Tb, 302 Seiten, 7,99 Euro
ISBN 978-3-404-16443-1

Diese Besprechung ist auch erschienen bei satt.org